Was dich wirklich nährt – Bauernbrot mit Sauerteig als Einladung zur Selbstfürsorge
- Anna Maria
- 2. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Lichtmess ist der Wendepunkt im Jahreskreis, an dem die ersten Vorboten des Frühlings sichtbar werden. Schneerosen durchbrechen den Schnee, das Licht kehrt langsam zurück, und tief in der Erde regt sich neues Leben.
Es ist die Zeit der Entscheidung: Was darf bleiben, was soll gehen?
Früher entschieden an diesem Tag Bauern und Knechte, ob sie weiterhin zusammenarbeiten oder getrennte Wege gehen.
Auch für uns ist jetzt der richtige Moment, um zu spüren: Wo in meinem Leben ruft es nach Veränderung? Wo darf etwas reifen, bevor ich eine Entscheidung treffe?
Brot backen ist ein perfektes Symbol für diesen Prozess. Du kannst den Teig nicht hetzen – er braucht Zeit, um zu gehen, um sich zu entfalten, um seine volle Kraft zu entwickeln.
Genauso ist es mit uns. Veränderungen brauchen ihre Zeit – aber sie beginnen mit einer bewussten Entscheidung.
👉 Während du dieses Brot backst, frage dich: Welche Veränderungen stehen für mich an? Welche Bereiche meines Lebens wollen sich neu ausrichten?

Bauernbrot mit Sauerteig – Backen mit Vertrauen in den Prozess
Portionen:
1 großes Brot (ca. 1 kg)
Kurzbeschreibung:
Dieses traditionelle Bauernbrot wird mit Sauerteig gebacken und benötigt Zeit zum Reifen – genau wie alle Dinge im Leben, die nachhaltig Bestand haben sollen. Die Zubereitung ist intuitiv und bringt dich in Verbindung mit deinen eigenen Händen und dem natürlichen Prozess der Fermentation.
Arbeitsaufwand:
15 Minuten aktive Zubereitung, 18–24 Stunden Gehzeit, 45 Minuten Backzeit
Backzeit:
45 Minuten bei 220 °C Ober-/Unterhitze
Das ist vorzubereiten:
Sauerteigansatz aktivieren: Falls du noch keinen Sauerteig hast, starte 3–5 Tage vorher mit einem einfachen Sauerteigansatz aus Wasser und Mehl.
Zeit einplanen: Der Teig braucht Ruhezeit – ideal über Nacht.
Zutaten:
Für den Vorteig:
🔸 100 g Sauerteig-Anstellgut
🔸 200 g Wasser
🔸 200 g Roggenmehl
Für den Hauptteig:
🔸 Vorteig aus dem Vortag
🔸 400 g Weizenmehl oder Dinkelmehl
🔸 200 g Roggenmehl
🔸 300 ml Wasser
🔸 12 g Salz
🔸 1 TL Brotgewürz (Fenchel, Koriander, Kümmel – optional)
Schritte:
1. Vorteig ansetzen (am Vortag)
Sauerteig-Anstellgut mit Wasser und Roggenmehl vermengen.
Abdecken und 12–16 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Hauptteig vorbereiten (am Backtag)
Den Vorteig mit Mehl, Wasser, Salz und optionalem Brotgewürz vermengen.
Den Teig 10–15 Minuten gut durchkneten – deine Hände spüren dabei die richtige Konsistenz.
Den Teig in eine Schüssel geben, abdecken und 2–3 Stunden gehen lassen, bis er sichtbar aufgegangen ist.
3. Brot formen & ruhen lassen
Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, rundwirken und in ein Gärkörbchen oder eine bemehlte Schüssel legen.
Nochmals 1–2 Stunden ruhen lassen.
4. Backen – Der letzte Schritt des Wandels
Den Ofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das Brot auf ein Backblech oder einen heißen Backstein stürzen.
Mit einem scharfen Messer einschneiden – so kann der Teig kontrolliert aufgehen.
45 Minuten backen, die ersten 10 Minuten mit Wasserdampf (eine feuerfeste Schale mit Wasser in den Ofen stellen).
Das Brot vollständig auskühlen lassen – es reift noch nach!
Tipps für ein gelungenes Bauernbrot:
🌿 Geduld zahlt sich aus: Je länger der Teig ruht, desto aromatischer wird das Brot.
🌿 Lass dich von deinen Händen leiten: Beim Kneten spürst du, wann der Teig die richtige Konsistenz hat – das ist Achtsamkeit pur.
🌿 Nutze die Zeit der Ruhe: Während dein Brot geht, kannst du auch in dich hineinspüren: Wo stehst du in deinem Leben? Welche Veränderung möchte reifen?
Was dieses Brot mit deinem Leben zu tun hat:
✨ Veränderung braucht Geduld – du kannst den Prozess nicht hetzen.
✨ Wenn du deinem Brot die richtige Umgebung gibst, entwickelt es sich von selbst – so wie du in einem nährenden Umfeld aufblühst.
✨ Manche Entscheidungen müssen ruhen, bevor du sie bewusst treffen kannst – Lichtmess erinnert uns daran, bewusst zu wählen.
Was ist Anstellgut?
Anstellgut ist die Grundlage für einen Sauerteig. Es ist eine lebendige Kultur aus wilden Hefen und Milchsäurebakterien, die durch Fermentation entstehen. Diese Mikroorganismen sorgen dafür, dass der Teig auf natürliche Weise aufgeht, entwickeln das charakteristische Aroma des Sauerteigs und machen das Brot bekömmlicher.
Wie funktioniert Anstellgut?
Das Anstellgut ist eine kleine Menge bereits gereiften Sauerteigs, die als Starter für einen neuen Sauerteig verwendet wird. Es enthält aktive Mikroorganismen, die – sobald sie mit Mehl und Wasser gefüttert werden – die Fermentation in Gang setzen und den Teig zum Gären bringen.
Wie wird Anstellgut hergestellt?
Falls du noch kein Anstellgut hast, kannst du es ganz einfach selbst ansetzen:
Tag 1: 50 g Roggenmehl und 50 ml lauwarmes Wasser verrühren, in ein Glas geben und abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen.
Tag 2–5: Jeden Tag mit 50 g Mehl und 50 ml Wasser füttern und gut verrühren.
Nach 5–7 Tagen sollte das Anstellgut Blasen bilden und angenehm säuerlich duften – jetzt ist es bereit für den ersten Sauerteig!
Wie wird Anstellgut gepflegt?
Regelmäßig füttern: Wird das Anstellgut einmal pro Woche mit frischem Mehl und Wasser gefüttert, bleibt es aktiv.
Lagerung im Kühlschrank: Bei kühler Lagerung verlangsamt sich die Aktivität, sodass es über Wochen erhalten bleibt.
Aktivieren vor dem Backen: 1–2 Tage vor dem Backen das Anstellgut auffrischen, um die Mikroorganismen zu beleben.
Warum ist Anstellgut so wertvoll?
✅ Natürlich & gesund: Keine künstliche Hefe, sondern reine Fermentation.
✅ Aromatisch: Gibt dem Brot eine einzigartige, tiefe Geschmacksnote.
✅ Gut für die Verdauung: Die Milchsäurebakterien machen das Brot bekömmlicher.
✅ Selbstversorgerfreundlich: Einmal angesetzt, kannst du dein Anstellgut immer weiterführen – dein ganz eigener Brot-Starter!
Hast du schon dein eigenes Anstellgut?
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🌿 Lichtmess zeigt uns: Jeder Wandel beginnt mit einem bewussten Moment.
Wofür entscheidest du dich?